Reisebericht Israel und Jordanien Rundreise

Wir möchten Ihnen die Erlebnisse eines reiseerfahrenen Ehepaars vorstellen, die auf einer intensiven Reise Israel und Jordanien kennenlernten.

26/12/2019
Morgens um 4:30 fuhren wir nach Wien Schwechat zum Flughafen und parkten dort unser Auto. Anschließend flogen wir in 2 ¼ Stunden nach Istanbul. Nach einer längeren Wartezeit am Flughafen von Istanbul, flogen wir dann noch 1 ¾ Stunden nach Tel Aviv. Leider war das Wetter sehr regnerisch und stürmisch. Bei Dunkelheit, strömendem Regen und ohne vernünftigen Stadtplan suchten wir unser gebuchtes Hotel das Grand Beach mitten in
Tel Aviv. Astrid arbeitete ausgezeichnet mit dem mickrigen Kartenmaterial, das wir mitgebracht hatten und ich konzentrierte mich aufs Autofahren.

27/12/2019
An diesen Morgen war das Wetter durchwachsen, Sonne und Regen wechselten sich ab, begleitet mit starken Windböen. Wir versuchten in der Umgebung von unserem Hotel Geld zu wechseln, das war nicht so einfach den die Wechselstuben sperren auf und zu wie es ihnen gerade einfällt. Anschließend starteten wir mit unserer Besichtigungstour um und in Tel Aviv. Wir fuhren den Küstenbolivar nach Süden und erreichten Jaffa. Jaffa war früher eine palästinische Stadt, heute leben überwiegend Juden hier. Jaffa ist nicht groß, aber durch die alten Gassen zu schlendern war sehr nett. Von dort hatten wir einen fantastischen Blick, entlang der Mittelmeerküste und auf Tel Aviv. Danach fuhren wir in die Innenstadt von Tel Aviv und schlenderten durch den orientalischen Karmel Markt. Dieser liegt in der Nähe der Fußgängerzone Nakhalat Binyamin Straße. Wir waren gerade noch rechtzeitig gekommen, denn am späten Freitagnachmittag sperren die Geschäfte zu. In Israel ist nämlich der Samstag der Wochenruhe Tag nicht wie bei uns der Sonntag.

28/12/2019
An diesen Morgen war das Wetter wirklich beschissen es regnete. Wir fuhren nach Norden der Mittelmeerküste entlang und erreichten die Römische Ruinenstätte Caesarea. Caesarea liegt direkt an der Mittelmeerküste und wurde von vielen Eroberern genutzt, einer der letzten waren die Kreuzfahrer. Was mich sehr beeindruckte, war das Aquädukt, das die Römer entlang der Mittelmeerküste erbaut hatten um Caesarea mit Wasser zu versorgen. Anschließend fuhren wir nach Haifa und quartierten uns in das Bay Club Hotel ein. Das Wetter hatte sich gebessert also besichtigten wir die Gartenanlage des Baha`ì Schrein. Eine fantastische Anlage auf einen Hügel mitten in der Stadt. Der Baha´i Schrein ist der Baha´i Religion gewidmet, die einen Zusammenhang der Zarathustra, Buddha, Jesus Christus und Mohammed sehen und vertreten. Zuletzt schlenderten wir noch durch die deutsche Kolonie an der Ben Gurion Straße. Die Deutschen Templer die 1868 eine Kolonie in Haifa gründeten und dessen Häuser restauriert wurden, ist ein netter Treffpunkt. Außerdem liegt die Ben Gurion Straße direkt am Aufgang zum Baha´i Schrein, also ein idealer Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung.

29/12/2019
Bei gutem Wetter an diesem Morgen fuhren wir erneut in die Oberstadt von Haifa. Von der Louis Promenade hatten wir einen herrlichen Blick auf das Stadtzentrum und den Hafen. Von dort fuhren wir mit der einzigen U-Bahn der Stadt in die Unterstadt. Anschließend fuhren wir der Mittelmeerküste entlang bis nach Akko. Akko hat einen wunderschönen historischen Altstadtkern und war Hochburg der Kreuzfahrer. Unter anderem war Akko lange Zeit Zentrum des christlichen Glaubens in Nahen Osten. Wenn man durch die alten Gassen und unterirdischen Gänge schlendert, kommt schon einem, der eine und andere Gedanken im Sinn. Mir zum Beispiel Richard Löwenherz, der die Stadt im Jahr 1191 wieder von den Arabern zurückeroberte. Am Retourweg nach Britannien wurde er in Dürnstein gefangen genommen und für Lösegeld freigekauft. In der Zeit der Abwesenheit ging es auf der Britischen Insel drunter und drüber.
Leider wurde das Wetter nachmittags wieder regnerisch, etwas durchnässt verließen wir Akko in östlicher Richtung. Nach einer Fahrzeit von circa 2 Stunden erreichten wir den See Genezareth in Galiläa. Am Westufer des See´s in der Stadt Tiberias bezogen wir im Hotel Caesar ein Zimmer für die nächsten Tage.

30/12/2019
Bei bestem Wetter beschlossen wir heute um den See Genezareth zu fahren. Wir fuhren von Tiberias in nördliche Richtung bis nach Migdal. Dies war der Geburtsort von Maria Magdalena. Weiter am Seeufer nach Norden. Dort erreichten wir den Kibbuz Ginossar. Dort wurde von Hobby Archäologen ein 2000 Jahre altes Fischerboot aus den Morast des Sees Genezareth geborgen und zur Besichtigung ausgestellt. Danach fuhren wir auf den Berg der Seligpreisung. Möglicherweise hat Jesus hier den Armen, Leidtragenden und Barmherzigen selig gesprochen. Von dieser Kirche hatten wir einen sehr schönen Blick auf den See Genezareth. In Tabgha steht eine aus dem 4. oder 5. Jahrhundert errichtete byzantinische Kirche, wo auf einen Bodenmosaik, die wunderbare Brotvermehrung dargestellt wurde. Hier soll Jesus mit fünf Laiben Brot und zwei Fischen 5000 Menschen gespeist haben. Unmittelbar direkt am See Genezareth steht die Peterskirche oder Primatskapelle. An dieser Stelle soll Jesus nach der Auferstehung den Jüngern erschienen sein und Petrus zum Hirten seines Volkes ernannt haben. Anschließend besichtigten wir das alte Kapernaum. Dieser Ort liegt direkt am See Genezareth. Angeblich soll Jesus hier während seines öffentlichen Wirkens gelebt und gelehrt haben. Auch Petrus Heimatstadt sollte Kapernaum gewesen sein. Wir besichtigten die Weiße Synagoge, das Petrus Oktogon und die griechisch orthodoxe Kirche der sieben Apostel. Weiter führt uns die Fahrt am nördlichen Seeufer entlang bis zur Brücke wo der Jordan in den See Genezareth mündet. Hier ist der Jordan ein beachtlicher kleiner Fluss, der sich den Weg von den Golanhöhen in den See Genezareth bahnt. Weiter am östlichen Seeufer entlang bis kurz vor Kursi, dort fuhren wir über die Passstraße 789 weiter nach Osten. Dort erreichten wir die drei Länderecke Syrien, Jordanien und Israel, von dieser Anhöhe hatten wir einen gewaltigen Blick auf den See Genezareth. Am südlichen Seeufer fließt der Jordan aus den See Genezareth. In der Ortschaft Yardenit wurde ein moderner Taufplatz eingerichtet. Dort lassen sich Christen in weißen Gewänder ein zweites Mal Taufen. Jesus wurde vor knapp 2000 Jahren von Johannes dem Täufer hier sicherlich nicht getauft. Sondern in Qasr Al Yahud bei Jericho, die Israelis lenkten die Pilgerströme nach Yardenit, weil vor kurzem das Gebiet um Jericho noch militärisches Sperrgebiet war. Auch in Jordanien nördlich von Toten Meer gibt es die Taufstelle Bethania, die von den Katholiken anerkannt wurde. Etwas wortkarg und irritiert von den vielen Eindrücken fuhren wir zurück nach Tiberias.

31/12/2019
Morgens besichtigten wir das nördlich am See Genezareth gelegene Korazim. Die alte jüdische Siedlung aus dem Jahr 1. oder 2. Jahrhundert nach Christus ist nur eine Ruinenstätte. Am meisten haben mich die Klippschliefer fasziniert, die in der Umgebung in Massen zu sehen sind. Danach fuhren wir nach Safed, diese Stadt zählt neben Jerusalem, Hebron, und Tiberias zu den vier heiligsten Stätten des Judentums. Durch die alten Gassen von Safed zu schlendern war sehr nett. Es werden hochwertige Bilder und Skulpturen angeboten. Von der Ruine der alten Festung hatten wir einen schönen Blick ins Umland. Anschließend fuhren wir auf der Straße 918 nach Norden ins Grenzgebiet von Libanon, Syrien und Israel auf den Golan. Die Golanhöhen ist der Zankapfel zwischen Israel und Syrien, dieser wurde 1967 im Sechs Tage Krieg von den Israelis besetzt. Da von den Golanhöhen ein Drittel Wasser kommt, das Israel für die Landwirtschaft benötigt wird dieses Gebiet nie wieder an Syrien zurückkommen. Wir fuhren bis nach Majdal e-Shams, weil das Wetter sehr regnerisch und nebelig war fuhren wir nicht weiter zum Berg Hermon (2814 Meter), das ist die höchste Erhebung auf den Golanhöhen. In den Wintermonaten ist es möglich Schi zu fahren, auch die Ortschaften sind für den Wintertourismus eingerichtet. Wir fuhren auf der Straße 98 nach Süden, entlang der Pufferzone zwischen Israel und Syrien. Diese Pufferzone wird von der UNO kontrolliert in dieser Zone waren auch jahrelang Österreichische UNO Soldaten im Einsatz. Auf der Strecke nach Süden zu NP Gamla konnten wir im Gelände mehrere alte zerschossene Panzer sehen. Auf diesen Streckenabschnitt ist die Israelische Armee sehr präsent. Aber überhaupt kein Problem für uns durch die Lande zu fahren. Ab und zu einen Jackpoint wo wir freundlich durchgewinkt wurden. Um den Gamia NP zu besichtigen war es zu spät, also fuhren wir an die Ostseite des Sees Genezareth. Abends hatten wir sonniges Wetter, also genossen wir erneut die Rundfahrt um den See bis Tiberias.

01/01/2020
An diesen Morgen fuhren wir von Tiberias auf den Berg Tabor. Dort hieß es das Jesus mit Petrus und Johannes auf den Berg Tabor ging und dort den Jüngern in seiner göttlichen Gestalt erschien. Am Berg Tabor hatten die Franziskaner 1923 eine sehr schöne Kirche errichtet. Um die Kirche schmückt eine gepflegte Parkanlage das Gesamtbild. Von diesen Berg Tabor hatten wir eine wunderbare Aussicht auf Nazareth und auf das weitläufige Umland. Auch eine griechisch orthodoxe Kirche steht auf den Bergplateau, aber nicht so schön und imposant wie die Franziskanerkirche. Anschließend fuhren wir über Afula nach Nazareth und besichtigten dort die Verkündungskirche. In der Verkündungskirche erschien Maria der Erzengel Gabriel und verkündete ihr, dass sie Gottes Sohn gebären werde. In der Josefkirche hatte angeblich Josef seine Zimmermanns Werkstatt. Die Verkündungskirche und die Josefkirche sind heute mit dem Trakt des Franziskanerklosters verbunden. Von außen besichtigten wir, das Mary of Nazareth, in diesem Gebäude leben sehr konservative Katholikinnen. In enger Nachbarschaft steht die Weiße Moschee. Anschließend schlenderten wir durch die Gassen von Nazareth bis zur griechisch orthodoxen Gabriels Kirche. In dieser Kirche erschien Maria zu ersten Mal der Erzengel Gabriel. Nach dieser Besichtigungstour durch Nazareth fuhren wir nach Kafr Kana. In diesen Ort sollte Jesus sein erstes Wunder vollbracht haben, die Verwandlung Wasser in Wein. In einer griechisch orthodoxen Kirche und in der Franziskanerkirche wird dies durch einen großen Wasserkrug dargestellt. Super Arbeit sagte Astrid und zündete sofort eine Kerze an. Danach fuhren wir zurück nach Tiberias und genossen dort unseren letzten Abend am See Genezareth.

02/01/2020
Heute morgens fuhren wir von Tiberias in südliche Richtung bis zur Kreuzfahrerburg Belcoir. Diese wurde um das Jahr 1130n. Chr. von französischen Templern errichtet. Von dieser Burgruine Belcoir hatten wir einen fantastischen Blick auf das Jordantal und auf die jordanischen Berge. Auch Nazareth und der Berg Tabor den wir den Tag zuvor besichtigten, waren gut sichtbar. Anschließend folgten wir den Jordanfluss entlang nach Süden bis zur fantastischen Ruinenstadt Bet Sheàn. Dieses Siedlungsgebiet Bet Sheán wurden schon 5000 v. Chr. besiedelt, das im sehr fruchtbaren Umfeld des Harod Flusses liegt. In den vielen Jahren der Ansiedlung hatten viele verschiedene Herrscher im Bet Sheán regiert. Aber unter der römischen Herrschaft erlebte Bet Sheán ihre Blütezeit. Alles was an Bequemlichkeit vor 2000 Jahren möglich war, wie Straßen, beheizbare Bäder und Häuser, Flies Wasser, Kanalisation, Amüsierviertel, Handel aller Art, war hier vorhanden. Eine sehr beeindruckende Ruinenstadt, in der man sich sicherlich noch länger aufhalten könnte. Aber unsere Fahrt führt uns weiter nach Süden entlang des Jordans und durch die West Bank nach Jerusalem. Nachdem wir im Hotel Grand Court das Zimmer für die nächsten Tage bezogen, schlenderten wir in die Altstadt von Jerusalem. Wir querten das Damaskus Tor und erreichten die Altstadt von Jerusalem. Quer durch die verwinkelten Gassen des muslemische Viertel, erreichten wir die Via Dolorosa. An dieser Via Dolorosa sollte angeblich Jesus sein Kreuz zum Ölberg getragen haben. Wir folgten dieser Via Dolorosa bis zum Löwentor, von dort hatten wir eine gute Aussicht auf den Ölberg und den jüdischen und muslemischen Friedhof. Am Retourweg besichtigten wir die St. Anna Kirche und die Ecce Homo Basilika, ein ruhiger Ort zu entspannen, das ist in Jerusalem nicht selbstverständlich. Anschließend gingen wir ins Österreichische Hospiz. Von der Dachterrasse hatten wir einen fantastischen Blick auf die Altstadt von Jerusalem. Vom Felsendom bis zur Erlöserkirche und Grabeskirche alles perfekt zu sehen. Nach diesem Überblick konnten wir uns in der Altstadt gut orientieren. Zuvor erschien es mir unmöglich sich in den wirr wahr der Gassen zurechtzufinden. Weiter entlang der Via Dolorosa erreichten wir die Grabeskirche. Keine schöne Kirche aber  die großen, verschiedenen christlichen Konfessionen teilen sich die Kirche auf. Sie ist in verschiedenen Kapellen der Christenheit aufgeteilt. Die Kreuzigungskapelle, der Salbstein, die Engelskapelle und die Grabkammer werden von sämtlichen Konfessionen verehrt. Wir waren um circa 18:30 in der Grabeskirche, angeblich eine ruhige Zeit, diese war aber brechend voll. Als wir die Kirche verließen, hatte sich am Vorplatz die Menschmenge etwas aufgelöst.

03/01/2020
An diesen Morgen fuhren wir auf den Ölberg, von dort hatten wir einen gewaltigen Blick auf die Altstadt von Jerusalem. Durch das Morgenlicht leuchtete wunderbar die goldene Kuppel des Felsendom. Am und um den Ölberg sind von den unterschiedlichen Konfessionen Kirchen errichtet worden. Wir besichtigten die Paternoster Kirche, unter einen Olivenbaum sollte angeblich Jesus seinen Jüngern, das Vater unser gelehrt haben. Im Innenhof dieser Kirche wurde in achtzig Sprachen dieser Erde das Gebet auf Steintafeln angebracht. Nicht weit entfernt steht die Himmelfahrtskapelle, diese wurde von den Kreuzfahrern errichtet. Von hier soll Jesus nach seinen Tot in den Himmel aufgefahren sein. Am obersten Plateau des Ölbergs wurden eine schöne russisch orthodoxe Kirche und eine Franziskanerkirche errichtet. Es war sehr nett am Morgen durch die schöne Parkanlage zu schlendern. Am Fuße des Ölbergs wurde die Maria Magdalena Kirche, von Zar Alexander den dritten im Jahr 1886 zum Gedenken seiner Mutter errichtet. Vor der Kirche der Nationen hat Jesus im Garten Gethsemane die letzten Stunden vor seiner Gefangenname verbracht.
Nach den Ölberg fuhren wir zur East Talpiot Promenade, von dort hatten wir ebenfalls einen fantastischen Blick auf Jerusalem und den Ölberg.
Ein Taxi brachte uns anschließend wieder in die Altstadt von Jerusalem, wir fuhren durch das Jaffator zum Zionstor. Am Berg Zion besichtigten wir den Saal der Fußwaschung, durch ein Tor erreichten wir den schmucklosen Abendmahlsaal.
Weiters schlenderten wir durch das Armenische Viertel in das Jüdische Viertel. Beeindruckend auf den Weg ist die wuchtig wirkende Hurva Synagoge, anschließend erreichten wir die Klagemauer. Nach einer Polizeikontrolle konnten wir uns unproblematisch um die Klagemauer bewegen. Die Klagemauer ist eigentlich die westliche Mauer des Tempelbergs und das Allerheiligste der Juden. Um Christi Geburt stand auf den Tempelberg ein sehr großer jüdischer Tempel, der von den Römern 70n. Chr. zerstört wurde.
Die restliche Zeit des Tages schlenderten wir durch die Gassen von Jerusalem. Vorbei an der Zitatelle am Jaffator, von Armenischen Viertel ins Christliche Viertel nochmals streiften wir die Grabeskirche, am Hauptplatz dort drängelten sich wie üblich die Menschmassen.
04/01/2020 An diesen Tag mieteten wir uns ein Auto samt Fahrer. Denn mit den Mietauto ist es zwar gestattet auf der Hauptstraße durch die West Bank zu fahren, aber es ist nicht erlaubt in Ortschaften oder Städte zu fahren. Wie vereinbart holte uns der Fahrer am frühen Morgen von Hotel ab und fuhren anschließend nach Bethlehem. Bethlehem lieg nur 15 km von Jerusalem entfernt also war es eigentlich nur ein Katzensprung. Auch die Kontrolle von der Armee zwischen Israel und der West Bank waren nur routinemäßig. In Bethlehem angekommen besichtigten wir als erstes die Geburtskirche. Durch einen niedrigen Eingang erreicht man das innere der Basilika, sie wirkte aber auf mich monumental und erstrahlt nicht an Schönheit. Die Geburtskirche wird von der Griechisch Orthodoxen Christengemeinschaft verwaltet. Unter den Hauptaltar mussten wir einige Stufen hinuntersteigen dann erreichten wir die Geburtsgrotte. Der 40 Quadratmeter große schmucklose Raum der Geburtsgrotte wird in einer Ecke durch eine Marmorplatte unterbrochen wo in der Mitte ein silberner Stern eingelassen ist. Das soll die Geburtsstätte von Jesus symbolisieren. Von inneren der Geburtskirche erreichten wir die die sehr schöne Katharinenkirche, die von den Franziskanern 1881 errichtet wurde. Über einen sehr schönen Kreuzweg im Innenhof der Katharinenkirche erreichten wir wieder die Geburtskirche. Anschließend verließen wir die Geburtskirche und schlenderten über den Manger Square, Bethlehems Hauptplatz. Dann sparzierten wir durch die engen Gassen von Bethlehem und genossen den Trubel und das quirlige Treiben. Nachdem wir genug von der Drängelei hatten besichtigten wir die Milchgrotte. Es handelt sich um eine Griechisch Orthodoxe Kapelle wo sich im inneren eine Höhle befindet. In der sich die heilige Familie vor der Flucht nach Ägypten verborgen haben soll und in der Maria einen Tropfen Muttermilch auf die Erde fallen ließ.
Nun verließen wir Bethlehem und fuhren nach Jericho. Jericho soll angeblich der älteste Ort der Welt sein, in dieser Oase fand man zehntausend Jahre alte Relikte menschlicher Behausung. Mit einer Drahtseilbahn fuhren wir hoch zum Kloster der Versuchung. Gewaltig wie dieses Kloster auf einen Felsvorsprung errichtet wurde. Jesus soll hier 40 Tage lang gefastet und gebetet haben. In einer Hölle im Kloster wollte der Teufel Jesus in Versuchung bringen. Jericho selbst ist derzeit eine arme palästinische Stadt wo es nicht viel zu sehen gibt.
Am Retourweg nach Jerusalem fuhren wir durch das sehr schöne Wadi Qelt. Ein Flusslauf der in Jahrmillionen diese gewaltige Schlucht bildete. Sehr sehenswert ist auch das Kloster St. Georg das wir ein Schwalbennest im Felsen gebaut wurde. Man könnte in einen Tag das gesamt Wadi Qelt durchwandern, das sicherlich ein schönes Erlebnis ist. Am Retourweg zur Hauptstraße konnten wir in der Ferne eine Herde Antilopen sehen.

05/01/2020
Heute war es möglich für Nichtmuslime den Tempelberg zu besuchen. Wir betraten den Tempelberg von der westlichen Seite, jetzt kam mir das Gelände riesengroß vor. Zuvor war es uns nur möglich von der Ferne das Gelände zu sehen. Es war uns nicht gestartet das Innere der Al Aqsa oder Freitagsmoschee und auch des Felsendoms oder Qubbat AsSakhra Moschee zu betreten. Es ist nur für Moslems möglich diese Moscheen von innen zu sehen. Eigentlich typisch: sämtliche Religionsgemeinschaft wie Christen, Juden ermöglichen zu bestimmten Zeiten den Zutritt für anders Gläubige ihrer Gotteshäuser. Aber der Felsendom ist sicherlich das schönste Gebäude von Jerusalem.
Nach der Besichtigung fuhren wir in die Yad Vashem Gedenkstätte für Holocaust und Heldentum. Diese Gedenkstätte wurde für die 6 Millionen Juden, die in 2 Weltkrieg durch das NS Regime ermordet wurden errichtet. Es ist für Österreicher und Deutsche sicherlich nicht einfach durch die lange Halle zu gehen. Aber die Gedenkstätte wurde nicht auf Verurteilung aufgebaut, sondern als Mahnmal für die Nachwelt. Auch wenn es ein schwarzer Fleck unserer Geschichte ist, sollte man dieses Unrecht nie vergessen um in Zukunft so einen Völkermord zu vermeiden. Was mich sehr zum Nachdenken brachte, war die Gedenkstätte der 1.4 Millionen ermordeter Kinder. Man geht durch eine dunkle Halle mit Spiegel an den Wänden mit kleinen Lichtern, diese leuchten wie am Sternenhimmel in einer klaren Nacht. Wenn man aus dieser Halle herauskommt kann man sich nicht gut fühlen. Man fragt sich warum so viele Kinder sterben mussten, was haben die in ihrem kurzen Leben verbrochen????
Auch das Israel Museum besuchten wir noch, denn hier befindet sich der Schrein des Buches. In den Höhlen bei Qumran am Toten Meer wurden Tongefäße von einen Ziegenhirten gefunden, deren Inhalt Schriftrollen waren die vor 2000 Jahren geschrieben wurden. Es waren Texte aus dem Alten Testament. Das sind auch die ältesten Schriften der Menschheit die je bisher gefunden wurden. Auch sehr interessant war das Modell im Maßstab 1:50 von Jerusalem 66 n. Chr. bevor die Römer die Stadt zerstörten. Unfassbar was für ein modernes Leben die Bewohner zur damaligen Zeit führten.
Am Abend schlenderten wir durch die Fußgängerzone des modernen West Jerusalem, nicht vergleichbar mit der Altstadt. In der Altstadt von Jerusalem fühlt man sich zeitlich zurückversetzt. In West Jerusalem fühlt man sich als würde man in einer europäischen Stadt auf und ab gehen.

06/01/2020
An diesen Morgen verließen wir Jerusalem und fuhren durch die West Bank nach Osten bis zum Toten Meer. Am nördlichen Ende des Toten Meers besichtigten wir die Ruinenstätte von Qumran. Dort wurden 1947 in Höhlen die ältesten Schriftrollen der Welt gefunden, die wir in Israel Museum besichtigten. Die Höhlen sind nicht zugänglich, aber die Ruinenstätte wo diese Schriftrollen erstellt wurden. Von Qumran hat man eine sehr schöne Aussicht in die Judäischen Berge und auf das nördliche Tote Meer wohin der Jordanfluss mündet. Anschließend führte uns unsere Fahrt entlang des Toten Meers bis zum Kibbuz En Gedi. Landschaftlich war die Fahrt hochinteressant, das blau leuchtende Wasser des Toten Meers und die vegetationslosen Judäischen Berge. Im Kibbuz En Gedi quartierten wir uns für die nächsten zwei Tage ein um die Gegend zu erkunden. En Gedi verwaltet eine Badeanstalt, denn es ist gar nicht so einfach zur Meeresküste zu kommen. Dem einzigen Zufluss des Jordan wird in Galiläa so viel Wasser für die Landwirtschaft entnommen, dadurch verlor das Tote Meer bis jetzt 1/3 seiner ursprünglichen Fläche.
Am Badeplatz von En Gedi angekommen stürzten wir uns sofort ins Wasser. Sehr ungewöhnlich dass man durch den hohen Salzgehalt von 28% in diesem Wasser nicht untergeht. Der Auftrieb in dieser Salzlauge ist so hoch dass man auch stehend im Wasser nur bis zum Brustbereich untertaucht. Normales Meerwasser hat einen Salzgehalt von etwa nur 3%. Zu erwähnen wäre noch dass der Wasserspiegel des Toten Meer auf 400 Meter unter den normalen Meeresspiegel liegt, also ist das der tiefste Punkt unserer Erde. Es war für uns ein gewaltiges Erlebnis in diesem Wasser zu baden, ein Badegenuss wie wir das kennen von zu Hause ist es aber nicht.

07/01/2020
An diesen Tag fuhren wir entlang der Küste des Toten Meers bis zum Berg Massada. Mit einer Seilbahn erreichten wir das Hochplateau dieser wunderbaren Kulturstätte. Auf diesen 450 Meter hohen Berg errichtete das Jüdische Volk unter Herodes 37 v. Chr. eine komfortable Burg. Diese Burg war ausgestattet mit Palästen, 12 Zisternen von je 4000 Kubikmeter Inhalt und Vorratsräume für lange Belagerungen. Im jüdisch–römischen Krieg 72 n.Chr. wurde von römischen Truppen die Burg gestürmt. Bevor sie die Stadt einnahmen, hatte sich die gesamte Bevölkerung das Leben genommen um der Sklaverei zu entgehen. Von dem Plateau hatten wir einen fantastischen Blick auf das südliche und nördliche Tote Meer und auf die dahinterliegende Jordanische Gebirgskette.
Anschließend besichtigten wir die modernen Badeorte En Boqeq und Neve Zohar. Entlang dieses Küstenabschnittes wurde in den Ortschaften von Menschenhand ein künstlicher Strand angelegt. Hier ist es einfach ins Wasser zu kommen, auch Liegestühle und Sonnenschirme sind reichlich vorhanden. Wir fuhren aber wieder zurück und verbrachten den Rest des Tages in der Badeanstalt von En Gedi. Noch zu erwähnen ist dass der Kibbuz En Gedi 1964 gegründet wurde. Was heute einem großen botanischen Garten ähnelt war damals eine Wüste.

08/01/2020
Wieder an der Küste des Toten Meers in südlicher Richtung entlang bis zum Salzstock Sodom. Dieser natürlicher Salzstock hat eine Fläche von 2*11 Kilometer, entfernt man den natürlichen Oberflächenstab kommt pures Salz zum Vorschein. Der Salzstock wird mit dem biblischen Sodom in Verbindung gebracht, beziehungsweise im Alten Testament. Die Einwohner von Sodom wurden wegen ihres sündhaften Lebensstill durch Gottes Zorn vernichtet.
Weiter entlang der Jordanischen Grenze durch die Wüste Negev bis zum Timna Nationalpark. Hier konnten wir wunderbare Gesteinsformationen besichtigten, von großen Stein Pilzen bis zu Steinbögen und hohen Steinsäulen. In der Abendsonne leuchten die Gesteinsformationen in allen erdenklichen Farben. Hier war auch eine ehemalige pharaonische und römische Kupfermine. Schon im 4. Jahrtausend vor Chr. wurde auf diesem Gebiet Kupfer abgebaut. Bei Sonnenuntergang verließen wir den Timna NP und fuhren bis Eilat. Eilat liegt am Roten Meer im Grenzgebiet zu Jordanien und Ägypten. Wir hatten uns südlich von Eilat Richtung Ägypten im Isrotel Yam Suf für die nächsten zwei Tage ein Zimmer gemietet.

09/01/2020
Heute morgen fuhren wir von Eilat entlang der
Ägyptischen Grenze zum Red Canyon. Auf den Weg konnten wir in der Steinwüste aus nächster Nähe Steinböcke beobachten. Unvorstellbar dass es in der Wüste so viel Niederschlag gibt, dass sich so ein gewaltiger Canyon bilden kann. Das Wasser hat auf 1,5 Kilometer im Sandstein einen tiefen Canyon geformt. Die verschiedenen Farben der Sandsteinschichten sind einzigartig, ein Maler könnte das Farbenbild nicht besser hinbekommen. Nördlich von Eilat liegt die bizarre Gebirgswelt von Amram Pillars. Was die Erosion in den Amram Pillars für eine Farbenprächtige Gesteinsformation geschaffen hat ist unbeschreiblich. Teilweise sieht es aus als wurde die gesamte Gesteinskulisse handgemeißelt und mit Zierrat verschönert worden. Aber wie gesagt es ist natürlichen Ursprunges. Anschließend fuhren wir zurück nach Eilat und schlenderten entlang der Seepromenade am Roten Meer. Interessant, wenn man vorstellt das hier Jordanien, Saudi Arabien, Ägypten und Israel im Bereich von 15 Kilometern aneinander Grenzen.

10/01/2020
An diesem Morgen gaben wir unser angemietetes Auto zurück und fuhren an die Israelische und Jordanische Grenze. Die Grenzformalitäten zwischen den beiden Ländern waren für uns unproblematisch. Direkt an der Jordanischen Grenzstation holte uns ein Fahrer von der Autovermietung Enterprise ab und fuhren in deren Office in Aqaba. Dort wurde uns der Mietwagen für Jordanien übergeben. Südlich von Aqaba in City Tower Hotel war für uns ein Zimmer für eine Nacht reserviert. Nachmittags fuhren wir entlang der Küste des Roten Meers bis an die Grenze zu Saudi Arabien. Für ein Bad im Roten Meer war es uns zu kalt, außerdem würde ich davon abraten. Die einheimischen Frauen baden mit der vollen Montur, also mit einen Burkini. Baden in Aqaba mit westlicher Badebekleidung würde ich nur in den internationalen Hotelanlagen. Sonst sind die Leute am Strand oder im Souk sehr freundlich und weltoffen. Die kleinen Geschäfte mitten in Aqaba sind natürlich arabisch geprägt, dadurch für uns viel interessanter und spanender. Ich liebe es durch die Gassen zu schlendern um das orientalische Flair aufzusaugen.

11/01/2020
Heute am frühen Morgen starten wir unsere Jordanienrundreise und fuhren von Aqaba ins Wadi Rum. An diesen Morgen waren die höchsten Berggipfel die Wüste mit Schnee bedeckt. Wunderbares Bild, die Wüste mit den verschiedenen Farbschattierungen und den Weiß an gezuckerten Bergspitzen. Als wir das Space Villge Camp morgens erreichten, waren gerade die ersten Gäste beim Frühstück. Der Manager wurde geweckt, uns wurde ein Camp zugewiesen und fuhren dann zum Visitor Center des Wadi Rums. Dort mieteten wir uns einen Toyota Landcruiser samt Fahrer und fuhren dann bis zum Sonnenuntergang durch die fantastische Wüstenlandschaft. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Lawrence von Arabien sich sehr wohl in der Wüste gefühlt hat. Hinter jedem Felsen war der Blickfang noch gigantischer als zuvor. Man sollte sich aber nicht vorstellen dass man alleine in der Wüste ist. Die Beduinen sind straff organisiert, sie schleusen viele Touristen am Tag durch die wunderbare Landschaft. Abends, es war schon dunkel, kamen wir zurück in unser Camp und genossen einen heißen Tee, denn es war bitter kalt.

12/01/2020
Am frühen Morgen, es war noch immer kalt, fuhren wir nach Rasen Naqp. Von dort hatten wir einen grandiosen Blick in südlicher Richtung in die Wüste. Gigantisch die rotbraunen Felsgiganten von diesem Hochplateau zu betrachten. In dieser Höhe war tiefster Winter, das Land und die umliegenden Berge waren mit circa 20 cm Schnee bedeckt. Weiter führt uns die Fahrt über die verschneite Hochebene bis nach Wadi Musa. In Wadi Musa angekommen war es um etliches wärmer und die Sonne schien. An diesen Tag besichtigten wir Petra die Hauptstadt der Nabatäer, die 300 v. Chr. bis 300 n. Chr. hier lebten. Danach hinterließen sie keine Spuren mehr in der kulturellen Geschichte. Aber Petra ist ein Juwel der Menschheit und einzigartig in Architektur und handwerklichem Können der Menschen. Ich möchte nicht zu sehr die verschiedenen Gebäude beschreiben, denn das kann man in jedem Reiseführer nachlesen. Aber mit der Wanderung durch das Tal möchte ich beginnen. Von Haupteingang durch den Siq (enge Schlucht) erreichten wir die Schatzkammer (Al-Khazneh) von dort öffnet sich das Tal. Man erreicht das römische Theater, die Königsgräber und den Aufstieg zum Opferplatz. Diese 350 Höhenmeter zahlten sich aus, denn von oben hatten wir einen perfekten Ausblick auf das gesamte Tal von Petra. Nach dem Abstieg ins Tal erreichten wir die Säulenstraße, das Märchenschloss und die Byzantinische Kirche. Nach dem beschwerlichen Aufstieg zum Kloster (Ad-Dier) verschlug es mir die Sprache. Diese Fassade aus den Sandstein gemeißelt war noch prächtiger als die sehr bekannte Schatzkammer. Für mich ist Petra einer der schönsten Kulturdenkmäler die ich sehen durfte. Zu erwähnen ist, wenn man das Tal abläuft, ist man 12 Kilometer am Weg und circa 750-800 Höhenmeter. Wir waren 7 ½ Stunden unterwegs und totmüde als wir am Ausgang wieder ankamen. Gleich gegenüber des Haupteingangs lang das Petra Moon Hotel dort verbrachten wir die Nacht.

13/01/2020
An diesem Morgen fuhren wir von Wadi Musa auf der Königsstraße nach Norden. Denn Abstecher nach Dana sparten wir uns, denn es war so neblig das wir keine 50 Meter mehr sehen konnten. Sogar die Autofahrt war unheimlich anstrengend, es war schon eine Kunst auf der Straße zu bleiben von irgendeiner Orientierung gar nicht zu sprechen. In Kerak war das Wetter deutlich besser wir besichtigten die Festungsanlage. Diese soll angeblich die zweite größte Festungsanlage im Nahen Osten sein, die größte steht in Damaskus. Danach fuhren wir in Jordaniens Grand Canyon den Wadi Mujib. Eine Serpentinenstraße führt uns bergab in ein breites und weitläufiges Tal. Der Fluss Mujib wird durch einer Staumauer aufgestaut, das Wasser wird als Trinkwasser aufbereitet und der Rest als Bewässerung für die Landwirtschaft verwendet. Weiters führt uns die Fahrt nach Madaba und dann nach Westen zum Toten Meer. Am nördlichen Teil des Toten Meer wurde eine Hotelzone eingerichtet, dort haben wir in Dead Sea Spa Hotel ein Zimmer für die nächsten zwei Nächte gemietet. Die Hotelanlage hatte einen perfekten Zugang zum Toten Meer und einen sauberen Strand der zum Baden einlädt.

14/01/2020
An diesen Tagen fuhren wir vom Toten Meer nach Amman und dann nach Norden bis Jerash. Dort besichtigten wir die alte Ruinenstadt der Römer Gerasa. Gerasa wurde 63 v. Chr. von den Römern erobert, zuvor nutzten die Nabatäer die Ansiedlung als Handelsstützpunkt an der Weihrauchstraße nach Damaskus. Die Ruinenstadt Gerasa ist bestens erhalten, vergleichbar mit Pompeij in Italien. Um das alte Forum und auf der Hauptstraße stehen noch viele Säulen. Alte Straßen wurden freigelegt, Toranlagen renoviert, zwei bestens erhaltene Theateranlagen und großartige Tempelanlagen sind zu besichtigen. Nach dieser großartigen Besichtigung fuhren wir wieder zurück zu Toten Meer. Wir nahmen das letzte Mal ein Bad in der Salzlauge und genossen die Annehmlichkeiten des Hotels.

15/01/2020
An diesem Tag beschlossen wir die Taufstätte von Bethania nicht mehr zu besichtigen. Für uns war es genug, wir hatten in Israel so viele Glaubensplätze besichtigt dass es uns reichte. Wir fuhren nur noch auf den Berg Nebo um dort die Aussicht zu genießen. Am 710 Meter hohen Berg Nebo soll Gott Moses das gelobte Land gezeigt haben. Von diesem Berg Nebo sieht man wunderbar ins Jordantal, aufs nördliche Tote Meer und nach Jerusalem. In der renovierten Kirche auf diesen Berg sind wunderbare Mosaikarbeiten zu bewundern. Anschließend fuhren wir über Madaba nach Osten Richtung Irak und Saudi Arabien. Auf der Strecke besichtigten wir verschiedene Wüstenschlösser. Mitten in der Wüstenebene, neben der Hauptstraße stand der viereckige Klotz Qasr Kharanah. Eigentlich gut erhalten, aber ich würde es nicht als Schloss bezeichnen. Einige Kilometer weiter das weitaus nettere Schloss Qasr Amra. Sehr interessant im inneren des Schlösschen sind Wandmalereien zu sehn die bei den Moslems unüblich sind. Die Oase Azraq, dieser Ort ist eigentlich die Drehscheibe zwischen Jordanien, Saudi Arabien und den Irak. Hier befindet sich auch der Amerikanische, Deutsche und Jordanische Luftwaffenstützpunkt. Dieses riesige Gelände ist hermetisch abgeriegelt. Im Ort Azraq sahen wir keinen einzigen Soldaten die halten sich alle im Luftwaffenstützpunkt auf. Das permanente Starten und Landen der Jets und Drohnen, Richtung Irak und Syrien ist Tag und Nacht zu hören. Wir haben uns eine Nacht in das Azraq Wetland Lodge eingemietet. Am späteren Nachmittag besichtigten wir die Ruine von Wüstenschloss Qasr el Azraq oder was noch übrig geblieben ist. Interessent waren für mich die Steintüren, die sich heute noch bewegen lassen. Angeblich sollte sich Lawrence von Arabien zwischen 1917 und 1918 hier aufgehalten haben.
Absolut interessant ist das Azraq Wetland Reserve, das Wasser kommt von den Syrischen Bergen und fließt unterirdisch bis nach Azraq und tritt mitten in der Wüste an die Oberfläche. Bis in den 90iger Jahre wurde hier so viel Wasser entnommen dass die gesamte Gegend austrocknete. Heute wird ¼ des nachlaufendes nicht mehr entnommen dadurch hat sich diese Feuchtgebiet wieder etwas erholt. Heute ist es eine Oase der Zugvögel die eine Rast einlegen, auch Wasserbüffel wurden wieder angesiedelt. Das Shaumari Natur Reservat besichtigten wir nicht, die Wildtiere werden dort wie in einen großen Zoo gehalten. Am Retourweg in die Unterkunft konnten wir im Abendlicht eine Unmenge von Kamelen beobachten die über das Land seelenruhig ihren Weg gingen.

16/01/2020
An diesen Morgen fuhren wir zurück nach Amman zum Internationalen Flughafen und gaben vorzeitig unser Mietauto zurück. Wir haben für uns beschlossen, dass in Amman ein Mietauto uns nur hindert. Die Firma Enterprise wo wir das Auto angemietet haben waren sehr nett und brachten uns kostenlos in das Stadtzentrum von Amman in das Hotel Mena Tyche. Nach einer kurzen Pause fuhren wir ins Stadtzentrum von Amman in den Souk. Es herrschte ein Gedränge an Menschen, sodass wir froh waren dem Chaos zu entkommen. Am Goldsouk ging es gemächlicher zu, alle waren disziplinierter und rempelten nicht permanent einen an. In der Abu Bakr As Siddiq St. oder einfacher die Rainbow St. hier laufen die Uhren anders. Es gibt hier Kaffees, Restaurants, kleine Bars und Boutiquen. Junge Frauen laufen ohne Kopftuch herum und kleiden sich westlich. Die ganze Atmosphäre wirkt sehr entspannt und doch etwas versteckt.

17/01/2020
Am letzten Tag unserer Reise besichtigten wir in Amman die Zitadelle. Ein guter Platz in Zentrum der Stadt um einen Überblick zu bekommen. Denn Amman ist auf verschiedenen Hügeln erbaut, dadurch ist es nicht so einfach sich zurecht zu finden. Auf dem Hochplateau der Zitadelle gibt es auch viel Kulturelles zu besichtigen. Das Museum war sehr interessant, es wurden dort Figuren ausgestellt die zu den ältesten der Welt gehören. Diese wurden angeblich vor
10.000 Jahren geschaffen. Auch das ehemalige Römische Zentrum, ist von dort oben gut zu erkennen. Von außen besichtigten wir die architektonisch sehr schönen Abu-Darwish Moschee und die King Abdullah Moschee. Es war Freitag also so wieso für nicht Muslime von innen nicht zu besichtigen. Ich meine die King Abdullah Moschee ist außerhalb der Gebetszeit für anders Gläubigen innen zugängig. Die letzte Zeit die uns verblieb verbrachten wir in der Rainbow St und genossen dort die letzten Stunden in Jordanien.

18/01/2020
An diesem Morgen starteten wir um 3:00 früh und fuhren zum Internationalen Flughafen. Von dort flogen wir mit Türkish Airlines über Istanbul nach Wien. In Wien angekommen fuhren wir mit unser Auto wieder zurück nach Hause.

Allgemein hatten wir nicht das beste Wetter erwischt, es war von Sonnenschein, Regen, und sogar Schneefall alles vorhanden. Aber lehrreich war diese Reise für mich, ich verstehe heute das Judentum, das Christentum und die Moslems viel besser. Auch die Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina sind für mich viel verständlicher geworden. Dass der Nahe Osten ein Pulverfass ist, das ist ja eigentlich jedem bekannt. Aber das die verschiedenen Volksgruppen so beieinander kleben wurde mir erst bei dieser Reise bewusst. Eine Lösung für den Konflikt hab ich auch nicht, aber eine Zwei-Staaten Lösung zwischen Israel und Palästina kann ich mir nicht vorstellen. Für mich gibt es nur eine Möglichkeit, miteinander. Israel ist ein sehr moderner Staat und hat unwahrscheinliches Potential, ob in der Agrarwirtschaft oder auch in der Hightech Branche. Wenn die verschiedenen Völker gemeinsam das Land nutzen würden, wäre es eine wirkliche Wirtschaftsmacht in der Region.
Jordanien ist ein Arabisches Land und ist mit Israel oder Palästina überhaupt nicht zu vergleichen. Natürlich sind die Palästinenser auch Araber, aber nicht vergleichbar mit den Jordaniern. Jordanien meine ich schaukelt ein wenig zwischen arabischer und westlicher Welt hin und her.
Sehenswert ist die gesamte Region, für Touristen selbstständig zu reisen ist unproblematisch. Es gibt alles käuflich zu erwerben was man braucht. Die Straßen sind allgemein in gutem Zustand und überall wo man hinkommt hilft dir jemand weiter. Ob in einen israelischen Kibbuz oder in einem palästinischen Dorf, oder in einen jordanischen Gebirgsdorf, überall wurden wir freundlich empfangen. Auch wenn einer dich nicht versteht es wird ein Weg gefunden, dass dich einer versteht.

Was auch noch ein großer Vorteil ist die Fahrstunden mit den Auto halten sich durch die Größe der Staaten in Grenzen.
In Israel führen wir circa 1500 Kilometer. In Jordanien fuhren wir circa 1100 Kilometer.